Die Medizinische Klinik II mit den Schwerpunkten Kardiologie und Pneumologie stellt für die Stadt Kaufbeuren und den Landkreis Ostallgäu das kardiologische und pneumologische Kompetenzzentrum dar. In der Kardiologie werden alle Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems behandelt. Hierzu stehen die unten genannten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der konventionellen Kardiologie, der interventionellen Kardiologie und der Elektrophysiologie zur Verfügung.
Patienten mit akut aufgetretenen Brustschmerzen werden im Rahmen des Herzinfarktnetzwerkes durch den Rettungsdienst in unsere von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierte Chest Pain Unit (CPU) gebracht und dort umgehend untersucht und behandelt. Es besteht 24 Stunden am Tag die Möglichkeit, einen Herzinfarkt durch einen Herzkathetereingriff zu behandeln. In regelmäßigen kardiologisch-kardiochirurgischen Konferenzen werden komplexe Krankheitsbilder vor einer Therapieempfehlung im Herzteam mit erfahrenen Kardiologen und Herzchirurgen besprochen.
In der Pulmonologie werden in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik I (Onkologie), der Chirurgischen Klinik I (Thoraxchirurgie) und der Praxis für Strahlentherapie im Haus alle Erkrankungen der Lunge behandelt. Hierzu stehen die unten genannten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Schwerkranke Patienten werden auf unserer interdisziplinären Intensivstation mit allen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, die eine Intensivstation bietet, versorgt.
Bei schwerstkranken Patienten, die eine Therapie in einem Haus der Maximalversorgung benötigen, besteht die Möglichkeit, diese sofort mit einem Intensivtransport auf dem Luft- oder Landweg zu verlegen. Hier bestehen enge Kooperationen mit der Herzklinik am Augustinum und dem Klinikum Großhadern in München sowie der Universitätsklinik in Augsburg.
Bei Durchblutungsstörungen am Herzen können Beschwerden (Angina pectoris) sowohl über lange Zeit als auch plötzlich im Rahmen eines akuten Herzinfarktes auftreten. Bei der Herzkatheteruntersuchung wird nach örtlicher Betäubung ein dünner Katheter bis zum Herzen vorgeschoben. Standardmäßig wird die Linksherzkatheteruntersuchung über einen transradialen Zugang am Handgelenk durchgeführt. In Ausnahmefällen wird auch der transfemorale Zugang über die Leiste verwendet. Über diesen Katheter wird dann Kontrastmittel gegeben. Dieses verteilt sich in den Herzkranzgefäßen und wird durch Röntgenstrahlen auf Monitoren sichtbar. Der Patient erhält für diese Untersuchung ein leichtes Beruhigungsmedikament und verspürt keine Schmerzen. Zeigen sich bei der Darstellung der Herzkranzgefäße Verengungen oder ist ein Herzkranzgefäß durch ein Blutgerinnsel bei einem akuten Herzinfarkt verschlossen, so besteht in den meisten Fällen die Möglichkeit, diese Verengung zu beseitigen. Hierbei wird durch die Verengung ein Ballon vorgeführt und in der Engstelle aufgeblasen. In den meisten Fällen wird dann eine Gefäßstütze (Stent) implantiert, die verhindert, dass es zu einer erneuten Verengung in diesem Gefäßabschnitt kommt. Hierbei werden medikamentenbeschichtete Stents der neuesten Generation implantiert. Zur Untersuchung und Behandlung der koronaren Herzerkrankung kommen innovative Verfahren wie die Druckdrahtmessung, der intravaskuläre Ultraschall und das Rotablationsverfahren zur Anwendung.
Insbesondere beim Vorliegen eines akuten Herzinfarktes ist die Wiedereröffnung des Gefäßes meist lebensrettend. Hierzu besteht rund um die Uhr die Möglichkeit zur Herzkatheteruntersuchung, auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen.
Die Elektrophysiologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen. Bei einer Elektrophysiologischen Untersuchung wird über spezielle Katheter, die über ein Blutgefäß in der Leiste zum Herzen vorgeführt werden, der Ursprung und der genaue Mechanismus einer Herzrhythmusstörung aufgeklärt, um dem Patienten dann eine optimale Behandlung seiner Herzrhythmusstörung zukommen zu lassen, die umgehend im Rahmen der Untersuchung erfolgen kann. Um den Ursprungsort der Rhythmusstörung exakt zu lokalisieren, kommen modernste apparative Verfahren wie ein dreidimensionales Mappingsystem (CARTO) zum Einsatz. Das CARTO-System kann mit einem GPS-System im Auto verglichen werden, bei dem über Magnetfelder die Lokalisation der Katheterspitze in der Herzkammer dreidimensional dargestellt werden kann.
Unter Herzrhythmusstörungen versteht man Störungen der regelmäßigen Abfolge des Herzschlages. Sie werden in langsame und schnelle Herzrhythmusstörungen untergliedert. Die langsamen Herzrhythmusstörungen nennt man Bradykardien, die schnellen Tachykardien. Bei einer Bradykardie liegt der Herzschlag unter 60 Schläge pro Minute, bei einer Tachykardie über 100 Schläge pro Minute. Herzrhythmusstörungen werden auch als Arrhythmien bezeichnet. Das Herz leistet erstaunliche Arbeit im Lauf des Lebens. Es schlägt bis zu 100.000-mal pro Tag und kommt bei manchen Menschen gelegentlich aus dem Takt. Diese Herzrhythmusstörungen bedeuten, dass bei dem Patienten das Herz entweder zu schnell oder zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Es gibt Herzrhythmusstörungen, die harmlos sind, es gibt aber auch lebensbedrohliche Formen. Insofern ist es wichtig, dass sich Patienten bei ersten Beschwerden und Symptomen mit einem Arzt in Verbindung setzen.
Als Behandlungsmöglichkeit steht die sog. Katheterablation (Katheterverödung) von Herzrhythmusstörungen zur Verfügung, die sich bei geeigneten Herzrhythmusstörungen unmittelbar der diagnostischen elektrophysiologischen Untersuchung anschließt. Bei der Katheterablation wird der Ursprungsort der Rhythmusstörung in einer Herzkammer mit der Katheterspitze aufgesucht und anschließend durch Erhitzung der Katheterspitze vergleichbar einem „Punktschweißen“ verödet. Diese Art der Behandlung ist für den Patienten schmerzfrei. Sofern der Eingriff erfolgreich verläuft, ist bei der Mehrzahl der behandelten Patienten keine weitere medikamentöse Behandlung der Herzrhythmusstörung erforderlich.
Für die Behandlung der häufigsten Herzrhythmusstörung, dem sog. Vorhofflimmern, steht am Klinikum Kaufbeuren mit der sog. Kälteballonverödung eines der modernsten Verfahren auf diesem Gebiet zur Verfügung. Im Vergleich zur Hitzeverödung handelt es sich bei der Kälteverödung von Vorhofflimmern um ein vergleichsweise schonendes Verfahren mit geringerem Komplikationsrisiko bei gleicher Wirksamkeit. Als international anerkannter Experte war PD Dr. Marcus Koller weltweit einer der ersten, der dieses Verfahren angewendet hat. Bereits seit Frühjahr 2011 ist das Klinikum Kaufbeuren Europäisches Ausbildungszentrum für Kardiologen, die dieses Verfahren erlernen wollen. In regelmäßigen Abständen bildet PD Dr. Marcus Koller Kardiologen aus ganz Europa und darüber hinaus in dieser Methode aus.
Auch die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren gehört zum Spezialgebiet der Elektrophysiologie. Bei Patienten mit Herzschwäche werden auch Geräte zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) implantiert. Hierdurch wird über die Implantation einer zusätzlichen Schrittmacherelektrode an der Seitenwand der linken Herzkammer eine Verbesserung der Herzleistung erzielt. Dies bedeutet für den Patienten mit Herzschwäche eine verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit und weniger Luftnot bei Belastung.
Dr.-Gutermann-Straße 2
87600 Kaufbeuren
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Marcus Koller
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
Leiter des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren
Ärztlicher Direktor des Klinikums Kaufbeuren
Sekretariat
Frau Brigitte Greiter, Frau Petra Kneifel
Tel.: +49 (0)8341 42-7901
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