A A A

N
o
t
f
a
l
l
Wir sind für Sie da!
In lebensbedrohlichen Notfällen:
Notaufnahme
Klinik St. Josef Buchloe
Notfallzentrum
Klinikum Kaufbeuren
Notaufnahme
Klinik Füssen

» Kardiologie & Elektrophysiologie | Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Hochwertige Medizin mit Herz und Vernunft
Kardiologische Fachärztin bei einer Herz-Operation im Katheterlabor | © Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren
Alle Standorte

Kardiologie / Elektrophysiologie

Die Kliniken Ostallgäu‑Kaufbeuren bieten an den Standorten Kaufbeuren, Füssen und Buchloe eine umfassende Herzversorgung. Sie behandeln akute Herzinfarkte, Herzschwäche und komplexe Herzoperationen, unterstützt durch modernste Diagnostik und Interventionen.

Die Kardiologien behandeln ein breites Spektrum kardiologischer Erkrankungen, darunter Vorhofflimmern, ventrikuläre Tachykardien, Bradykardien, koronare Herzkrankheiten, Herzschwäche und Herzklappenfehler. Herzkatheteruntersuchungen, Stentimplantationen, Ablationen und Schrittmacher‑ bzw. Defibrillatortherapie gehören zu den zentralen Angeboten. Durch die enge Vernetzung der drei Standorte, der Herzzentren und des Telemedizinzentrums erhalten Patienten eine moderne, individuelle und patientennahe Herzversorgung im gesamten Landkreis Ostallgäu und in Kaufbeuren.

Die Herzzentren in Kaufbeuren und Füssen leisten Pionierarbeit und sind jeweils tief eingebettet in zertifizierte Herzinfarktnetzwerke.

Das Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren überzeugt mit komplexer kardiologische und elektrophysiologischer Vernetzung.

Das Herzzentrum Füssen-Außerfern bietet eine hochmoderne telemedizinische Versorgung, die die Fernüberwachung von Herzrhythmusstörungen und implantierten Geräten auch grenzüberschreitend im benachbarten Tirol/Österreich ermöglicht .

Untersuchung im Herzkatheterlabor | © Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Kardiogie im Klinikum Kaufbeuren

Unsere Abteilung ist Ihr kompetentes Zentrum für Herz‑ und Kreislauferkrankungen im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren. Wir bieten das gesamte Spektrum modernster Diagnostik und Therapie – von nicht‑invasiven Verfahren über kathetergestützte Eingriffe bis hin zur Elektrophysiologie.

Leistungsspektrum Klinikum Kaufbeuren
  • Echokardiographie (transtracheal, transösophageal, 3D)

  • Gefäßsonographie der peripheren Gefäße

  • Fahrradergometrie & Stressechokardiographie (dynamisch / pharmakologisch)

  • Kipptischuntersuchung

  • Kardio‑MRT

  • 24‑Stunden‑Langzeit‑EKG und Blutdruckmessung

  • Kontrolle und Einstellung von Herzschrittmachern, ICDs sowie CRT‑Systemen und Ereignisrekordern

  • Links‑ und Rechtsherzkatheteruntersuchungen (z. B. Coronarangiographie, Druckmessungen, Ventrikulographie)

  • Behandlung von Gefäßverengungen bzw. Verschlüssen mittels Stent (u. a. auch komplexe Eingriffe, z. B. CTO, Linker Hauptstamm)

  • Innovative Verfahren wie IVUS (intravaskulärer Ultraschall), FFR (Druckdrahtmessung) und Rotablation bei stark verkalkten Gefäßen

  • Transkatheter‑Aortenklappen‑Implantation (TAVI) in Kooperation mit einem Universitätsklinikum

  • Interventioneller Verschluss von Vorhof‑ bzw. Vorhofohrdefekten (z. B. PFO, ASD, LAA)

  • Elektrophysiologische Untersuchungen mit modernster Kathetertechnik und 3‑D‑Mapping (z. B. CARTO)

  • Ablationsverfahren (Kryoballon‑ und Radiofrequenz) bei Vorhofflimmern, Vorhofflattern, AVNRT, WPW, ventrikulären Tachykardien

  • Implantation von Herzschrittmachern, ICDs und CRT‑Geräten sowie Eventrekordern

  • Medikamentöse und elektrische Kardioversion bei Vorhofflimmern

Moderne medizinische Geräte in der kardiologischen Abteilung des Klinikums Kaufbeuren

MEHR INFORMATIONEN

Kontakt, Öffnungszeiten und weitere nützliche Aukünfte zur Kardiologie und Elektrophysiologie am Klinikum Kaufbeuren

TEAM AM KLINIKUM KAUFBEUREN

Kardiologie in der Klinik Füssen

Die Kardiologie und Gefäßmedizin an unserem Standort in Füssen deckt das gesamte Spektrum der modernen Herz‑ und Kreislaufversorgung ab – von Diagnostik bis zur Intervention.

leistungsspektrum Klinik Füssen
  • Ruhe‑EKG, 24‑Stunden‑ und 7‑Tage‑Langzeit‑EKG, Belastungs‑EKG (Ergometrie)

  • Echokardiographie (transthorakal, transösophageal, 2D, 3D) sowie Stressechokardiographie

  • Spiroergometrie (Kombination aus Fahrradbelastungstest und Lungenfunktion) zur Klärung von Atemnot oder Leistungsgrenzen

  • Gefäßdiagnostik inklusive Untersuchung der Extremitäten (z. B. bei Schmerzen beim Gehen) mit Doppler/Ultraschall und in einzelnen Fällen MRT der Gefäße

  • Herzkatheterlabor‑Eingriffe bei Verdacht auf Koronarerkrankung (Ballon, Stents, Ablation) inkl. moderner Verfahren wie FFR (Druckdrahtmessung) und IVUS (intravaskulärer Ultraschall)

  • Überwachungs‑ und Behandlungszentrum für akute Brustschmerzen („Chest Pain Unit“) – rund um die Uhr verfügbar. 

  • Therapie und Kontrolle von chronischen Gefäßerkrankungen (z. B. der Beine) bei Engstellen oder Verschlüssen gemeinsam mit dem Gefäßzentrum Kaufbeuren.

  • Implantation von Herzschrittmachern (ein-, zwei‑ oder drei‑Sonden), Systemen zur kardialen Resynchronisation (CRT) sowie ICDs (implantierbare Defibrillatoren) bei Bradykardie, Herzschwäche oder Risiko für plötzlichen Herztod.

  • Nachsorge‑ und Kontrollambulanzen für Schrittmacher, ICDs etc. – inkl. Telemedizin‑Monitoring für Hochrisikopatienten mit Herzinsuffizienz.

  • Hochwertige Herz‑Infarktversorgung im Rahmen des grenzüberschreitenden Netzwerkes „Herzinfarktnetzwerk Königswinkel‑Außerfern“ mit zertifiziertem Geräteteam. 

  • Telemedizinisches Zentrum zur Überwachung implantierter Geräte und externer Messsysteme – zur frühzeitigen Erkennung von Herzrhythmusstörungen und Vermeidung stationärer Aufenthalte.

MEHR INFORMATIONEN

Kontakt, Öffnungszeiten und weitere nützliche Aukünfte zur Kardiologie an der Klinik Füssen

TEAM AN DER KLINIK FÜSSEN

Kardiologie in der Klinik St. Josef Buchloe

Unsere Kardiologie‑Abteilung in Buchloe deckt das gesamte Spektrum moderner Herz‑ und Gefäßversorgung ab – vom akuten Notfall bis zur langfristigen Nachsorge.

Leistungspektrum Klinik Buchloe
  • Ruhe‑EKG, Belastungs‑EKG und 24‑Stunden‑EKG.

  • Transthorakale und transösophageale Echokardiographie (inklusive Sitzungs‑ / Stressechokardiographie).

  • Ultraschalluntersuchung von Arterien und Venen, Diagnostik von Herz‑ und Gefäßkrankheiten (z. B. Herzinsuffizienz, Herzklappenfehler, Myokarditis).

  • Herzkatheterlabor für Diagnostik und Therapie (u. a. Koronarangiographie, Stentimplantationen bei komplexen Gefäßverengungen, IVUS, FFR).

  • 24/7 Notfallversorgung bei akutem Herzinfarkt mit schneller Gefäßöffnung im Herzkatheterlabor

  • Implantation und Nachsorge von Herzschrittmachern, Defibrillatoren, CRT‑Systemen zur Therapie von Herzrhythmusstörungen und fortgeschrittener Herzinsuffizienz. 

  • Behandlung langsamer oder schneller Herzrhythmusstörungen (Brady‑ und Tachykardien) mit modernen Geräten.

  • Enges Herz‑Team mit Herzchirurgie für Fälle, die operativ behandelt werden müssen.

  • Ambulante und stationäre Nachsorge‑Strukturen – inklusive enger Zusammenarbeit mit Haus‑ und Fachärzten sowie Rehabilitations‑Anbietern.

Kardiologe Dr. Alex Roppelt | © Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

MEHR INFORMATIONEN

Kontakt, Öffnungszeiten und weitere nützliche Aukünfte zur Kardiologie an der Klinik St. Josef Buchloe

TEAM AN DER KLINIK ST. JOSEF BUCHLOE

Neuigkeiten aus unseren kardiologischen Standorten

Anlässlich der jährlich im November stattfindenden Herzwochen der deutschen Herzstiftung informiert die Klinik Füssen an zwei Abenden vollumfänglich zum Thema Herzinfarkt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland. Doch dank gezielter Vorsorge, moderner Medizin und digitaler Nachsorge lassen sich heute viele Komplikationen vermeiden. Die Kardiologie der Klinik Füssen engagiert sich seit Jahren für eine umfassende Herzgesundheit – von der Prävention bis zur Hightech-Therapie und Folgebehandlungen.

„Ein gesunder Lebensstil bleibt die wichtigste Grundlage, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vermeiden“, betont Dr. Sabrina Doll. „Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Nikotin senken das Risiko erheblich.“ Dadurch können laut der Fachärztin für Innere Medizin und Sportmedizin die Herzkranzgefäße vor Ablagerungen geschützt werden, sogenannten Plaques. „Diese Ablagerungen wiederum führen zu verengten Gefäßen und damit zur koronaren Herzkrankheit – der Vorstufe des Herzinfarkts“, so Doll weiter.

Genauso wichtig wie die Vorbeugung vor diesen Verengungen der Herzgefäße ist es laut Dr. Martin Hinterseer, Chefarzt der Inneren Medizin in der Klinik Füssen, bestehende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln – medikamentös, interventionell mit einer Stenttherapie oder operativ mit einer Bypass-Operation. „Je früher wir die koronare Herzkrankheit erkennen können, desto leichter können wir sie behandeln“, hebt Hinterseer hervor.

Digitale Medizin gewinnt an Bedeutung

Auch in der Akutversorgung setzt das Herzzentrum Füssen-Außerfern Maßstäbe. Dank moderner Herzkathetertechnik, einem erfahrenen Notfallteam und der grenzüberschreitenden Kooperation mit dem Bezirkskrankenhaus Reutte sowie dem Tiroler Rettungsdienst im Außerfern kann im Ernstfall schnell und effektiv gehandelt werden. „Zeit ist Herzmuskel – jede Minute zählt“, so Dr. Susanne Lederle-Kranzler. „Unsere enge Zusammenarbeit über die Landesgrenze hinweg ermöglicht eine Versorgung auf höchstem Niveau“, führt die geschäftsführende Oberärztin der Füssener Kardiologie aus.

Neben klassischer Vorsorge gewinnt die digitale Medizin zunehmend an Bedeutung. Mit Projekten wie dem „Tele Alpine Project“ werden Patientinnen und Patienten nach einem Herzinfarkt digital begleitet – etwa durch regelmäßige telemedizinische Kontrollen, digitale Schulungsangebote und individuelle Betreuung via App. „Diese Form der Nachsorge stärkt die Motivation und Sicherheit der Betroffenen“, erklärt Lederle-Kranzler. „Wir können so den Heilungsverlauf engmaschig verfolgen und Rückfälle vermeiden.“

Patientenvorträge im Rahmen der Herzwochen

Anlässlich der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung bietet die Klinik Füssen im November begleitend mehrere Patientenvorträge an. Die Expertinnen und Experten der Kardiologie informieren dabei über aktuelle Entwicklungen in der Herzmedizin – von der Prävention über die Akutbehandlung bis zur digitalen Nachsorge.

5. November 2025, 18:00 Uhr – Klinik Füssen (Casino)

Themen:

  • „Gesunder Lebensstil zur Prävention der koronaren Herzerkrankung“ - Dr. Sabrina Doll, Fachärztin für Innere Medizin,
  • „Diagnose und Therapie des akuten Herzinfarktes“ - Dr. Martin Hinterseer, Chefarzt Innere Medizin & Kardiologie,
  • „Digitale Nachsorge nach Herzinfarkt – das Tele Alpine Project“ - Dr. Susanne Lederle-Kranzler, Oberärztin Innere Medizin & Kardiologie
12. November 2025, 19:00 Uhr – Online via Webex

Thema:

  • „E-Health – Telemedizin in der Kardiologie“ - Dr. Martin Hinterseer, Chefarzt Innere Medizin & Kardiologie

Weitere Informationen:
www.kliniken-oal-kf.de/events

Ein Herzinfarkt trifft viele Menschen scheinbar unerwartet. Dabei lässt sich das Risiko in den vielen Fällen deutlich senken, erklärt der Buchloer Chefarzt für Kardiologie, Dr. Sascha Chmiel, anlässlich der im November stattfindenden Herzwochen.

„Entscheidend für die Prävention eines Herzinfarkts ist, frühzeitig mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen und gegenzusteuern“, betont Chmiel und rät deshalb allen Erwachsenen ab 35 Jahren, etwa den kostenlosen Herz-Kreislauf-Check-up regelmäßig in Anspruch zu nehmen. „Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen alle drei Jahre einen Gesundheits-Check-up, der Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinwerte überprüft“, so der Ärztliche Direktor der Klinik St. Josef Buchloe weiter. Der Check-up könne bei der Hausärztin oder dem Hausarzt durchgeführt werden.

„Gerade Menschen, die sich gesund fühlen, neigen dazu, Vorsorgeuntersuchungen aufzuschieben“, stellt Chmiel klar. „Doch Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte verursachen oft keine Beschwerden. Der Check-up hilft, diese stillen Risiken zu entdecken, bevor sie zu einer ernsten Erkrankung führen.“

Neben der Vorsorgeuntersuchung empfiehlt der Buchloer Kardiologe einen gesunden Lebensstil als Mittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zählt folgende einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen zur Herzgesundheit auf.

  • Regelmäßige Bewegung: Schon 30 Minuten zügiges Gehen täglich stärken das Herz.
  • Gesunde Ernährung: Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und ungesättigte Fette unterstützen das Herz-Kreislauf-System.
  • Nicht rauchen: Jeder Rauchstopp reduziert das Risiko deutlich.
  • Gewicht und Blutdruck im Blick behalten: Kleine Veränderungen können große Wirkung zeigen.

Mehr Informationen zur Kardiologie Buchloe

Das Herzzentrum Füssen-Außerfern startet gemeinsam mit der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Universitätsklinikum Augsburg ein grenzüberschreitendes Forschungsprojekt, das die Nachsorge von Herzinfarktpatienten durch digitale und telemedizinische Lösungen verbessern soll.

„Durch unser seit 2012 bestehendes Herzinfarktnetzwerk Königswinkel-Außerfern konnten wir die Akutversorgung bei einem Herzinfarkt in unserer Region bereits enorm verbessern“, betont Dr. Martin Hinterseer. In einem nächsten Schritt geht es laut ärztlichem Direktor der Klinik Füssen nun darum, das Risiko eines zweiten Herzinfarktes für die betroffenen Patienten nachhaltig zu senken. „Dieser so genannte Sekundärprävention fällt eine entscheidende Rolle zu“, erklärt Hinterseer. Daher sei das Ziel des über drei Jahre durch die EU-Interreg geförderten Tele Alpine Projects, hier eine digitale, telemedizinische und grenzüberschreitende Strategie zu implementieren – um diesen vermeidbaren Herzinfarkten vorzubeugen, so der Chefarzt der Füssener Kardiologie.

Dr. Thomas Pusl ergänzt: „Dafür müssen wir die Risikofaktoren nach einem Herzinfarkt, etwa den Cholesterinwert, den Blutdruck und den Blutzucker, optimal einstellen.“ Die Therapieziele werden laut des Privatdozenten (PD) am Universitätsklinikum (UK) Augsburg in mehr als der Hälfte der Fälle jedoch leider nicht erreicht. „Hier setzen wir mit dem Tele Alpine Project an“, so der Funktionsbereichsleiter Endokrinologie und Stoffwechsel des UK Augsburg weiter.

Prof. Philipp Raake stimmt zu. „Durch eine telemedizinische Betreuung haben wir im Netzwerk aktuelle Vitaldaten unserer Patienten zur Verfügung und können so frühzeitig eingreifen bei etwaigen Veränderungen, etwa des Blutdrucks“, erklärt der Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Augsburg. „Dadurch ist es möglich, Herzinfarkten sehr effizient vorzubeugen.“ Laut Raake profitieren die Patienten davon gleich in mehrfacher Hinsicht. „Die Patienten benötigen dadurch seltener Folgeeingriffe und können sich darüber hinaus sicherer fühlen.“

Gerade wenn die Akutversorgung eines Herzinfarkts bereits länderübergreifend erfolgt, kann es von Vorteil sein, auch die langfristige Nachsorge über Grenzen hinweg koordiniert weiterzuführen. „An der Medizinischen Universität Innsbruck liegt ein besonderer Schwerpunkt im Bereich der digitalen Kardiologie und der Herzinfarktversorgung. Im Rahmen des Projekts verantworten wir die Entwicklung und Etablierung der digitalen Infrastruktur, einschließlich der Gesundheits-App und der zugehörigen Serverstrukturen“, erklärt Prof. Axel Bauer, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie. „Ziel ist es, Patientinnen und Patienten nach einem Herzinfarkt langfristig bei der Kontrolle wichtiger Risikofaktoren wie Blutfettwerte, Blutdruck oder Blutzucker zu unterstützen – und zwar ortsunabhängig und über Landesgrenzen hinweg.“

Sein Innsbrucker Kollege Prof. Sebastian Reinstadler ergänzt: „Gerade durch die Kombination aus App, Smart Devices und telemedizinischem Coaching wollen wir die Sekundärprävention nach Herzinfarkt deutlich verbessern und so einem erneuten Ereignis effektiv vorbeugen." Die wissenschaftliche Studie im Rahmen des Projektes erfolgt unter Begleitung des Kompetenzzentrums für klinische Studien Innsbruck.

Das Tele Alpine Project wird durch das EU-Interreg-Programm gefördert und könnte zukünftig als Blaupause für grenzüberschreitende telemedizinische Versorgungskonzepte dienen. Herr Slawomir Tokarski, Direktor bei der Europäischen Kommission, sagte: „Die Europäische Kommission steht voll hinter den Zielen des Tele Alpine Project. Der Erfolg des Tele Alpine Project zeigt, wie wichtig die europäische Zusammenarbeit ist und welchen Mehrwert die Interreg-Programme bringen.“

Das wichtigste therapeutische Ziel in der Behandlung des akuten Herzinfarkts ist  eine möglichst rasche und effektive Wiedereröffnung des betroffenen Herzkranzgefäßes. Der Faktor Zeit spielt hierbei eine zentrale Rolle. Landesgrenzen stellen hierbei auch heute noch eine nur im Einzelfall überwindbare Hürde in der Infarktversorgung dar.

Das Herzzentrum Füssen-Außerfern konnte 2012 unter der Schirmherrschaft des ehemaligen deutschen Finanzministers Dr. Theo Waigel und des ehemaligen österreichischen EU Kommissars Dr. Franz Fischler verwirklicht werden. Im Jahr 2024 wurde die Qualität der Füssener Kardiologie als Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz sowie als Telemedizin-Zentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie belegt.

Mehr Informationen zur Kardiologie Füssen

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Herzinsuffizienz, aufgrund der alternden Gesellschaft. Dass die Anzahl an Todesfällen dennoch zurückgeht, ist unter anderem den besseren Behandlungsmethoden und besseren Strukturen zu verdanken – auch in unserer Region. Zu den derzeit stattfindenden Herzwochen klären die Kardiologen der drei Kliniken Kaufbeuren, Füssen und Buchloe über das Thema auf.

„So sehr uns die zurückgegangene Zahl an Todesfällen freut“, betont Dr. Martin Hinterseer, „so stellt uns der demografische Wandel künftig vor große Herausforderungen bei der Versorgung von Herzinsuffizienz, wie Herzschwäche medizinisch genannt wird.“ Ziel müsse es aufgrund der steigenden Anzahl an Betroffenen sein, jede Patientin und jeden Patienten so gut und effizient wie möglich zu behandeln, so der Chefarzt der Füssener Kardiologie weiter, die als bislang einzige Heart Failure Unit (HFU)-Schwerpunktklinik im Allgäu von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert wurde. „Wir sind daher froh, dass wir gemeinsam mit der Kardiologie des Universitätsklinikums Augsburg ein Herzinsuffizienz-Netzwerk in Schwaben aufbauen dürfen“, erklärt der Leiter des Herzzentrums Füssen-Außerfern.

Privatdozent Dr. Marcus Koller pflichtet seinem Kollegen bei. „Durch die immer älter werdende Gesellschaft tritt eine Herzschwäche immer häufiger auf“, blickt der Leiter des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren in die Zukunft. Gerade bei aufwändigen und komplexen Eingriffen komme es auf eine enge Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken in Augsburg und München an. Durch diese Kooperation werden auch moderne minimalinvasive Verfahren am Klinikum Kaufbeuren ermöglicht, um etwa eine undichte Mitralklappe im Herzen mithilfe einer künstlichen Klammer zu schließen. „Dadurch können gerade ältere Patienten, die an Herzschwäche aufgrund dieser undichten Herzklappe leiden, heimatnah und schonend behandelt werden“, stellt Koller fest.

Wie sehr es künftig gerade für ältere Patienten darauf ankommt, durch einen gesunden Lebensstil das Risiko einer Herz- und Gefäßerkrankung zu reduzieren, hebt Dr. Sascha Chmiel hervor. „Insbesondere bei Herzinsuffizienz ist eine ausgewogene, fettarme Ernährung anzuraten“, so der Chefarzt für Kardiologie der Klinik St. Josef Buchloe. Der Grund liegt laut Chmiel in den häufig erhöhten Blutfett- und Cholesterinwerten, die bei Patienten mit Herzschwäche vorliegen. „Dadurch kann es zu Ablagerungen in den Gefäßwänden führen und beispielsweise eine Arterienverkalkung herbeiführen“, so Chmiel weiter. Neben den gesättigten Fetten führe auch hoher Salzkonsum und Übergewicht zu einem erhöhten Risiko, an Herzschwäche zu leiden, so Chmiel abschließend.

Bei der feierlichen Übergabe zum zertifizierten Telemedizin-Zentrum sowie zur Regionalen Schwerpunkt-Klinik für Herzschwäche freuen sich die Verantwortlichen gemeinsam mit Landrätin Maria Rita Zinnecker, Füssens Bürgermeister Maximilian Eichstätter sowie mit CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek.

„Heute ist ein guter Tag für die Patienten mit Herzschwäche in der Region“ fasst Dr. Martin Hinterseer am 24. Juli 2024 die Übergabe der beiden Zertifikate zusammen. Als erste Regionale Schwerpunktklinik in Schwaben arbeitet die Füssener Kardiologie laut deren Leiter innerhalb des Herzinsuffizienz-Netzwerks eng mit der Herzmedizin der Universitätsklinik Augsburg zusammen, die als überregionales Herzinsuffizienz-Zentrum fungiert. „Wir haben am Herzzentrum Füssen-Außerfern die Strukturen und die kardiologische Expertise“, betont Hinterseer, „und sind nun die einzig zertifizierte Anlaufstelle für Patienten mit allen Formen der Herzschwäche in der Region.“ Laut Hinterseer gebührt der Dank vor allem dem Ärzte- und Pflegeteam, das sich hierfür speziell fortgebildet hat – durch eine von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierte Weiterbildung.

Ein weiterer Grund zu feiern war die Zertifizierung der Füssener Kardiologie als erst viertes Telemedizin-Zentrum bundesweit. „Neben dem Klinikum rechts der Isar gibt es hierfür in ganz Süddeutschland keine weitere zertifizierte Einrichtung“, erklärt der Chefarzt für Kardiologie der Klinik Füssen. Überhaupt gibt es laut Hinterseer sonst nur universitäre Kliniken, die diese spezielle Zertifizierung der DGK vorweisen können. „Wir sind bei der Digitalisierung der Herzmedizin an vorderster Front dabei“, so Hinterseer weiter. Durch die Telemedizinische Überwachung haben gerade Hochrisikopatienten mit Herzschwäche erwiesenermaßen größere Chancen auf ein längeres Leben, macht der Kardiologe deutlich, da dadurch frühzeitig Abweichungen der Herzfrequenz, etwaige Rhythmusstörungen oder sonstige negative Trends anderer Parameter festgestellt werden können.

Bei der Übergabe der Zertifikate weist Professor Philip Raake auf die Notwendigkeit der Vernetzung verschiedener Akteure im Gesundheitswesen hin. „Die Digitalisierung kann uns hier einen riesigen Schritt nach vorne bringen auf dem zur optimierten Patientenversorgung“, erklärt der Klinikdirektor der Kardiologie und Forschungsdekan der Universität Augsburg.

„Die medizinische Versorgung auf dem Land ist eine große Herausforderung“, stellt Klaus Holetschek fest. Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und ehemalige bayerische Gesundheitsminister lobt daher das Engagement der Verantwortlichen in Füssen. „Wir benötigen daher gerade in den ländlichen Gebieten Kliniken, die medizinisch vorangehen und hochwertige Versorgung gewährleisten können – wie die Klinik Füssen eindrücklich beweist.“

Auch Landrätin Maria Rita Zinnecker weiß um die Bedeutung der wohnortnahen Versorgung in der Region. „Durch die intensive Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum Augsburg haben wir die Chance, den einheimischen Patienten höchste medizinische Qualität vor Ort anzubieten – auf dem neuesten Stand der Technik“, so Zinnecker, die zugleich Verwaltungsratsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren ist.

Die Kardiologie am Klinikum Kaufbeuren bietet nun einen minimalinvasiven Eingriff bei Patienten an, die eine hochgradig undichte Herzklappe aufweisen. Bisher nötige große Operationen am offenen Herz werden somit künftig vermieden – wodurch das Risiko für Komplikationen sinkt und die Patienten viel schneller regenerieren.

„Bereits wenige Tage nach dem Eingriff können die Patienten wieder nach Hause“, stellt Dr. Markus Riedl den Vorteil des MitraClip-Verfahrens heraus, das die betroffene Mitralklappe wie eine Wäscheklammer zusammenhält. „Wir führen diese kleine Spange mit einem Katheter an die undichte Herzklappe“, erklärt der leitende Oberarzt, der die erste OP dieser Art am Klinikum Kaufbeuren geleitet hat. „Daher ist lediglich ein kleiner Schnitt in der Leiste bei diesem Eingriff nötig.“

Das führt laut Riedl dazu, dass die früher nötigen großen Operationen, bei denen der Brustkorb geöffnet werden musste und die eine monatelange Rehabilitation nach sich zogen, nun im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts durchgeführt werden können. „Darüber hinaus können wir mit diesem neuen Verfahren viel mehr älteren Menschen helfen, für die eine konventionelle offene Herz-OP ein zu großes Risiko bedeutet hätte“, so der Kardiologe. „Und das sind gerade diejenigen, die häufig an einer undichten Mitralklappe leiden.“

Konkret rät Riedl gerade älteren Menschen dazu, sich vom Hausarzt das Herz abhören zu lassen, wenn es bereits bei geringer Belastung zu Atemnot kommt. „Wer etwa schon nach einer Etage Treppensteigen eine Verschnaufpause braucht, sollte das abklären lassen“, macht der Oberarzt deutlich. Auch eine Ansammlung von Wasser in der Lunge oder in den Beinen kann auf eine undichte Mitralklappe hinweisen.

Demografischer Wandel: immer mehr Menschen leiden an Herzschwäche

Privatdozent Dr. Marcus Koller pflichtet seinem Kollegen bei. „Durch die immer älter werdende Gesellschaft tritt die Herzschwäche infolge einer undichten Mitralklappe immer häufiger auf“, blickt der Leiter des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren in die Zukunft. „Ich bin daher sehr froh, dass wir durch diese wichtige Erweiterung unseres interventionellen Spektrums den von uns betreuten Herzpatienten eine heimatnahe Versorgung auf hohem Niveau anbieten können.“ Es seien mehrere internationale Schulungen zum Erwerb der Kompetenzen zur sicheren Anwendung des MitraClip-Verfahrens notwendig gewesen, so Koller weiter.

Um den vergleichsweise neuen Eingriff sicher und erfolgreich zu gestalten, ist laut Koller die Auswahl geeigneter Patienten im Herzteam bestehend aus einem Herzchirurgen, einem Kardiologen sowie einem Kardioanästhesisten nötig. „Wir arbeiten hier sehr eng mit den Herzchirurgen der Universitätskliniken München und Augsburg zusammen, die die Indikation zur MitraClip-Prozedur bei den dafür in Frage kommenden Patienten gemeinsam mit uns stellen“, berichtet Koller.

Mehr Informationen zur Kardiologie Kaufbeuren