Chronische Wunden der verschiedensten Ursachen, wie das Ulcus cruris, arteriell, venös oder gemischt bedingt, Pyoderma gangränosum, Calciphylaxie, Nekrobiosis lipoidica, etc. werden von uns versorgt. Wir therapieren Weichteilinfektionen bei Erysipel, nekrotisierender Fasciitis und phlegmonöse Entzündungen. Posttraumatische und postoperative Wundinfektionen und Sinus pilonidalis gehören ebenfalls zu unserem Spektrum. Wir bieten die Versorgung von Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom bis hin zur Charcot-Arthropathie an. Ebenso versorgen wir Dekubitus jeder Lokalisation und Kategorie (z. B. sakral, gluteal, etc).
Alle medizinisch notwendigen Minor- und Majoramputationen werden durch unser Team durchgeführt.
Zur Diagnostik stehen uns verschiedene Methoden zur Verfügung, wie z. B. arterielle, venöse und neurologische Untersuchungen, die Kontrolle der diabetogenen Stoffwechsellage, Ultraschalluntersuchungen, Röntgen und weitere bildgebende Verfahren, Laboruntersuchungen, mikrobiologische Untersuchungen und Biopsien. Der Verlauf wird in einer Wunddokumentation festgehalten.
Als therapeutische Möglichkeiten nutzen wir die zeitgemäße phasengerechte Wundbehandlung, die Niederdrucktherapie, Plasmatherapie, Wundreinigung durch Fliegenlarven oder Ultraschall. Zudem führen wir eine fußerhaltende Chirurgie, bzw. operative Eingriffe am Fußskelett durch. Die Venenchirurgie und Verödungstherapie, sowie die operative Wundsanierung, z.B. Shaving, Hauttransplantationen und operativ-plastische Defektdeckung gehören zum chirurgischen Portfolio. Die Behandlung bei Wundbesiedelung mit multiresistenten Keimen ist für uns selbstverständlich.
Es erfolgt eine Vor- und Nachsorge beim diabetischen Fußsyndrom, Versorgung mit Schuhen, Orthesen, Prothesen, etc.. Auf Station ist eine komplexe physikalische Entstauungstherapie möglich. Wir arbeiten mit Diabetologen, Rheumatologen, Gefäßchirurgen, etc. zusammen und organisieren die häusliche Versorgung durch Kooperationen mit Hausärzten und ambulanten Pflegediensten.
Die Venensprechstunde findet seit Oktober 2024 in der Chirurgie Praxis Dr.-Gutermann-Straße statt, die sich im Klinikum Kaufbeuren befindet. Der separate Eingang der Praxis ist an der Stirnseite des Gebäudeteils gelegen, der sich links vom Haupteingang des Klinikums befindet – in Richtung des Parkhauses. Sie können unter der Telefonnummer 08341-42-5022 einen Termin vereinbaren.
Menschen mit chronischen Wunden haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie in kompetente Hände kommen.
Obwohl chronische Wunden eine häufig vorkommende Erkrankung sind, gibt es nur wenige Mediziner, die sich intensiv mit dieser speziellen Fachrichtung auseinandersetzen.
Doch was ist eine chronische Wunde überhaupt?
Chronische Wunden sind Hautdefekte, die trotz Behandlung nicht innerhalb von sechs Wochen abheilen.
Zur Behandlung der chronischen Wunde bedarf es weit mehr als die herkömmlichen Verbandstechniken.
Mit jeder chronischen Wunde sind neben körperlichen Beeinträchtigungen und Schmerzen auch Einschränkungen der Selbstständigkeit und des sozialen Lebens verbunden.
Die ambulante Behandlung ist nur mit einem Überweisungsschein des Haus- oder Facharztes möglich. Vorstellung nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Terminvereinbarungen für stationäre Aufnahmen erfolgen unter Telefon +49 (0)8341 42-7201 über die Station E 2.
Schwerpunkt unserer Wundsprechstunde ist es, Ursachen der Wundheilungsstörung als Nährboden für die chronische Wunde, abzuklären.
Chronische Wunden entstehen durch:
Um eine erfolgreiche Behandlung chronischer Wunden zu gewährleisten, ist eine komplexe Diagnosestellung unbedingt erforderlich. Nur wenn alle Grunderkrankungen mit berücksichtigt werden, ist ein guter Behandlungserfolg möglich.
Diagnostische Möglichkeiten:
Therapeutische Möglichkeiten
Die phlebologische Sprechstunde findet seit Oktober 2024 in der Chirurgie Praxis Dr.-Gutermann-Straße statt, die sich im Klinikum Kaufbeuren befindet. Der separate Eingang der Praxis ist an der Stirnseite des Gebäudeteils gelegen, der sich links vom Haupteingang des Klinikums befindet – in Richtung des Parkhauses. Sie können unter der Telefonnummer 08341-42-5022 einen Termin vereinbaren.
Das Lymphgefäßsystem
Unser Lymphsystem ist dem Herz-Kreislauf-System angeschlossen, bildet aber keinen geschlossen Kreislauf wie die Blutgefäße. Seine Aufgabe ist in erster Linie der Abtransport von Abfallstoffen wie Eiweißen, abgestorbenen Zellen und anderen Stoffen aus dem Zellzwischenraum (Interstitium), welche nicht in die Blutkapillaren aufgenommen werden.
Beginnend mit einem engmaschigen Netz im Bindegewebe vereinigt es sich zu immer stärker werdenden, meist entlang der Blutgefäße verlaufenden Lymphbahnen bis hin zum „Milchbrustgang” (Ductus Thoracicus), der wieder in die Schlüsselbeinvene mündet. Der Transport wird bewerkstelligt durch mit Klappen versehene Abschnitte (Lymphangiome), deren glatte Muskulatur sich etwa 1 - 30 mal pro Minute zusammenzieht und wird durch die Muskeln des Bewegungsapparats (Muskelpumpe) und die Atmung (Zwerchfell) unterstützt.
Auf diesem Weg passiert die durchsichtige, leicht gelbliche Flüssigkeit die Lymphknoten, in welchen die Abfallstoffe abgesondert werden und die so eine wesentliche Stütze des Immunsystems bilden. Die über den ganzen Körper verteilten bohnengroßen Lymphknoten häufen sich am Hals, unter den Achseln, in der Leiste und den Kniekehlen.
Ein Ödem ist nur ein Symptom einer Erkrankung. Die Filtration in das Bindegewebe kann krankheitsbedingt erhöht, die venöse Resorption herabgesetzt oder der Lymphabfluß vermindert sein. Die nicht abtransportierte Flüssigkeit lässt den Körperteil anschwellen (griech. „oidema“ = „Schwellung“).
Ein Lymphödem entsteht dann, wenn der Lymphtransport auf Grund von genetischer Veranlagung, Krankheit, Verletzung oder Operation gestört ist. Meist ist das wahrscheinlich als Folge einer Lymphknotenentfernung oder einer Bestrahlung im Zuge einer Krebserkrankung der Fall. Zunehmend wird auch Adipositas als Auslöser genannt. Unabhängig von der Ursache muss das Ödem als eigenständige Erkrankung behandelt werden.
Es handelt sich hier um ein sehr eiweißreiches Ödem und die im Zellzwischenraum (Interstitium) verbleibenden Eiweiße bilden die für Lymphödeme typischen Bindegewebsverhärtungen (Fibrosen).
Man unterscheidet 4 Stadien:
0 – keine Schwellung, trotz vorhandener Funktionsstörung aufgrund fehlender oder unzureichender Lymphknoten oder -bahnen (Latenzstadium).
1 – Ödem von weicher Konsistenz, einfaches Hochlagern reduziert die Schwellung
2 – kaum dellbares Ödem mit Gewebsveränderungen, Hochlagern ist ohne Wirkung
3 – harte Schwellung mit Hautveränderungen, häufig bilden sich entstellende Hautlappen
Die beiden letzten Stadien lassen sich nicht wieder rückgängig machen. Mit frühzeitiger, richtig ausgeführter Therapie und einem angepassten Alltagsverhalten gelingt es allerdings gut, ein Lymphödem konstant zu halten, drohende Komplikationen zu vermeiden und ein (fast) normales Leben zu führen.
Das Lipödem (u. a. auch als Reiterhosensyndrom bekannt) ist eine atypische und symmetrische Häufung von Fettgewebe an Hüften und Oberschenkeln bzw. Oberarmen, im Verlauf auch an Unterschenkeln oder Unterarmen– Hände und Füße bleiben unberührt. Es tritt fast ausschließlich bei Frauen auf. Vermutete Ursachen sind neben genetischer Veranlagung auch hormonelle Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre).
Das krankhaft veränderte Fettgewebe neigt zur Wassereinlagerung, einer erhöhten Verletzlichkeit und Entzündungsbereitschaft. Dies schädigt die feinen Gefäße und führt zu Spannungsgefühlen und Druckschmerzen. Die vermehrten und vergrößerten Fettzellen können ein gesundes Lymphsystem schädigen und ein Lipolymphödem zur Folge haben.
Die Neigung zu blauen Flecken und die Berührungsempfindlichkeit kennzeichnen den Unterschied zur Lipohypertrophie (Fettgewebsvermehrung).
Man unterscheidet folgende Stadien:
1. „Orangenhaut“ – feinknotige Hautoberfläche
2. „Matratzenhaut“ – Hautoberfläche ist grobknotig mit größeren Dellen
3. große entstellende Hautlappen, ausgeprägte Fettwülste, die beim Gehen behindern
Ohne geeignete Therapie schreitet die Krankheit fort, bis die Auswirkungen nicht mehr rückgängig zu machen sind. Eine Diät bewirkt keine Reduzierung der erkrankten Fettzellen, jede Gewichtszunahme führt allerdings zu weiterer Vermehrung und Wachstum dieser Fettzellen.
Wir behandeln auf unserer Station die verschiedenen Formen des Lymphödems. Es wird eine akute Entstauungsphase durchgeführt, wenn diese ambulant nicht erfolgreich war oder nicht möglich ist.
Zusätzlich zur komplexen physikalischen Entstauungstherapie werden die Patienten internistisch begleitet, damit die oft zusätzlich vorhandenen Erkrankungen ebenfalls therapiert werden können. Wir führen neben der manuellen Lymphdrainage auch eine intermittierende apparative Kompressionstherapie durch.
Aufgrund unserer langen positiven Zusammenarbeit können wir eine passende Bestrumpfung für unsere Patienten abmessen und anpassen lassen. Dies erfolgt mit verschiedenen erfahrenen Bandagisten von Sanitätsfachgeschäften der Umgebung.
Die Indikation für eine stationäre Entstauungstherapie stellt in der Regel der Hausarzt. Termine hierfür können mit der Abteilung für Venenchirurgie, Lymphologie und Wundbehandlung (Station E2) vereinbart werden.
Dr.-Gutermann-Str. 2
87600 Kaufbeuren
Sekretariat
Tel.: +49 (0)8341 42-7939
Fax: +49 (0)8341 42-7035
E-Mail: wundambulanz@kliniken-oal-kf.de
Terminvereinbarungen für stationäre Aufnahmen erfolgen
Wundzentrum Allgäu – stationär
Klinikum Kaufbeuren
Abteilung für Venenchirurgie, Lymphologie und Wundbehandlung
Station E2, E-Bau, 2. Stock
Dr.-Gutermann-Straße 2
87600 Kaufbeuren
Tel.: +49 (0) 8341 42-7201
Fax: +49 (0) 8341 42-7230
Standort | Bereich | Öffnungszeiten | Status |
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Klinikum Kaufbeuren | Sekretariat | Mo - Fr: 8:00 - 11:00 Uhr und zu den Sprechstundenzeiten |
geschlossen |
Klinikum Kaufbeuren | Wundambulanz Kaufbeuren | Mo: 13:45 -17:30 Uhr Di: 8:00 - 17:30 Uhr Mi: 9:00 – 11:00 Uhr Do: 8:00 - 17:30 Uhr Termine nur nach Vereinbarung. |
geschlossen |