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27.01.2021

Kunst und Kardiologie

Dass Kunst meist auch ein „Herzens-Projekt“ ist, zeigt eine gemeinsame Idee zwischen Dr. Marcus Koller, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Kaufbeuren und seinem Patienten, dem ehemaligen Kunstpädagogen Karl-Heinz Holtzmeyer, der elf Bilder und eine Stahlplastik für die Kardiologie anfertigte.

Über das „Herzens-Projekt“ am Klinikum Kaufbeuren freuen sich Vorstandsvorsitzende Ute Sperling, der Künstler Karl-Heinz Holtzmeyer und Chefarzt der Kardiologie und Ärztlicher Direktor Dr. Marcus Koller

Der 74-Jährige Künstler Karl-Heinz Holtzmeyer aus Germaringen ist lokal und überregional vor allem bekannt für seine Stahl- und Keramik-Skulpturen. Die Vorstandsvorsitzende Ute A. Sperling freut sich über seine besonderen Schmuckstücke im Haus. „Wir finden es großartig, dass der Künstler und genesener Patient die Abteilung Kardiologie so stark unterstützt.“ Dass er fast ein Jahr an einem wortwörtlichen „Herzens-Projekt“ arbeiten wird, hätte sich der ehemalige Kunstpädagoge noch vor einem Jahr nicht vorstellen können. Die beiden Initiatoren erzählen in einem Interview über ihr „Kunst und Kardiologie“-Projekt.

Wie kam es denn zu diesem doch etwas außergewöhnlichen Projekt?

Hr. Holtzmeyer: „Ich bin seit vielen Jahren selbst Patient in der Kardiologie und so kam der Kontakt mit Herrn Dr. Koller zustande und irgendwann haben wir einfach mal über Kunst gesprochen. Er erzählte mir, dass die Kardiologie im Klinikum umgezogen ist und mir kam sofort der künstlerische Gedanke dazu. Gemeinsam hatten wir dann die schöne Idee einen Blickfang zu schaffen, eine Stahlplastik, damit man auch weiß wo es zur Kardiologie geht. Aus diversen Klinikaufenthalten weiß ich, dass es in einem Krankenhaus oft etwas unübersichtlich sein kann. Es ist einfach schön, wenn man als Patient reinkommt und optische Sachen, wie Bilder oder Kunst die Räume auflockern. Da ist ja auch ein pädagogischer Aspekt dahinter: denn Kunst ist auch Therapie.“

Dr. Koller: „Nach ersten Gesprächen ging Herr Holtzmeyer mit einem Wahnsinns-Enthusiasmus an das Projekt ran. Er hat sich von mir mehrere anatomische Fachbücher mit verschiedenen Darstellungen über das Herz ausgeliehen. Doch wir wollten bewusst eine künstlerische Umsetzung des Themas der Kardiologie, keine anatomisch korrekten Darstellungen.“

Und wie kam es zu dem aktuellen Ergebnis: der Stahlplastik und den elf Bildern in verschiedenen Stilarten?

Hr. Holtzmeyer: „Die Herausforderung für mich als Laie war zu Beginn, dass ich mich erstmal in die Sache reinarbeiten musste. Ich arbeite in der Regel ja mit vielen verschiedenen Materialien und wusste anfangs nicht, was ich hier anbieten oder umsetzen kann. Ich habe gemerkt, dass man da jahrelang daran arbeiten könnte um immer freier zu werden und von der Anatomie wegzukommen. Mittendrin hatte ich auch die Idee den Stil anderer Künstler, z. B. Leonardo Da Vinci oder Hundertwasser zu adaptieren und die anatomischen Abbildungen aufzubrechen, so dass etwas völlig anderes entsteht. Und genau das ist der Reiz und macht es besonders spannend: dass sich so ein Projekt im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und man nicht weiß wohin es geht.“

Dr. Koller: „Ja es war fast ein Jahresprojekt und seit Ende 2020 hängt diese wirklich sehr schöne und künstlerische Reise nun bei uns in der Kardiologie. Was man jetzt schon sagen kann: es gab bisher extrem viele und positive Rückmeldungen, sowohl von Patienten als auch von Mitarbeitern. Man sieht in den Kunstwerken richtig, mit welcher Begeisterung und Power Herr Holtzmeyer das Projekt umgesetzt hat, vielen Dank nochmal!“

Hr. Holtzmeyer: „Man weiß ja nie was rauskommt, das ist ja das Schöne. Das Feedback gefällt mir allerdings jetzt schon!“