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23.05.2022

Doppeljubiläum am Klinikum Kaufbeuren

Vor 20 Jahren entstand die unfallchirurgische und traumatologische Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Kaufbeuren. Durch die Einbindung der Neurochirurgie vor zehn Jahren wird seither das komplette Leistungsspektrum ambulanter sowie stationärer Wirbelsäulenchirurgie abgedeckt.

Versorgen gemeinsam die Patienten im Bereich der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie: Chefarzt der Unfallchirurgie Dr. Wolfgang Schnitzler (l.) mit den unfallchirurgischen Oberärzten Dr. Tim Komm (3. v.l.) und  Dr. Gerhard Tümmers (r.), sowie die neurochirurgischen Fachärzte Dr. Rolf-Peter Kreuzer (2.v.l) und Dr. Joana Knöller (vorne).
Auf dem Bild fehlen die beiden Neurochirurgischen Kollegen Dr. Gerhard Staimer und Dr. Benedict Fijen

Die Zahlen zeigen, dass die Etablierung sowohl der Wirbelsäulenchirurgie als auch der Neurochirurgie im Ostallgäu richtig und wichtig war. So werden in Kaufbeuren jährlich rund 300 Patienten mit neurochirurgischen und unfallchirurgisch-orthopädischen Problemen operiert. Durch die Breite beider Expertisen und der engen Abstimmung der Spezialisten wird so eine heimatnahe, individuelle Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau gewährleistet.

Etabliert wurden die Wirbelsäulenoperationen in Kaufbeuren vor zwei Jahrzehnten vom heutigen Chefarzt der Unfall- und orthopädischen Chirurgie, Dr. Wolfgang Schnitzler – damals Oberarzt beim früheren Chefarzt Dr. Wiedemann. Patienten mit notwendigen Operationen an der Brust- und Lendenwirbelsäule wegen Verletzungen, Entzündungen oder Tumoren mussten fortan nicht mehr verlegt werden, sondern konnten in Kaufbeuren operiert werden.

Neben der Stabilisierung der Wirbelsäule mit Schrauben und Stäben wurde auch ein damals in Deutschland neu eingeführtes Operationsverfahren angewandt, die so genannte Kyphoplastie. Sie dient besonders der Stabilisierung von osteoporotischen Wirbelfrakturen, einem immer häufiger werdenden Krankheitsbild. Über zwei kleine Schnitte werden Zugangssonden in den gebrochenen Wirbelkörper gelegt. Ein Ballon richtet dann den Wirbelkörper wieder auf. In den vom Ballon geschaffenen Hohlraum wird anschließend ein Knochenzement eingebracht, der den Wirbelkörper dauerhaft stabilisiert. „Eine schonende und sehr lohnende Therapie für den Patienten“, erklärt der Chefarzt, der als einer der ersten dieses Verfahren in Deutschland angewendet hat. In der Zwischenzeit zählt dieses Verfahren weltweit zu einem selbstverständlichen Routineeingriff.

Versorgung rund um die Uhr: Innovative Kooperation mit Neurochirurgen

Um Patienten mit operativ zu versorgenden Schädelhirnverletzungen aber auch abnützungsbedingte Wirbelsäulenerkrankungen (Bandscheibenvorfälle, Nerveneinengungen etc.) eine breitere Expertise anbieten zu können, ermöglichten die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren vor zehn Jahren eine innovative Kooperation mit neurochirurgischen Fachärzten. Seither kooperieren vier Neurochirurgen aus der Oberschwabenklinik in Ravensburg sehr eng mit dem Klinikum Kaufbeuren. „365 Tage, 24 Stunden täglich stehen wir zur Versorgung der stationären und ambulanten Patienten bereit, sodass Patienten schnellstmöglich heimatnah versorgt werden können“, erzählt Dr. Ioana Knöller, eine der vier Diensthabenden.

Die neurochirurgischen Kollegen bieten neben neuesten Operationsverfahren die komplette Diagnosestellung und Beratung hinsichtlich einer operativen Versorgung in einer am Klinikum ansässigen Facharztpraxis an.

„Wir sind überaus glücklich, dass wir durch diese nicht gerade alltägliche Kooperation unser chirurgisches Angebot erweitern können“, betont Schnitzler. „So decken wir im Bereich der Unfall- und orthopädischen Chirurgie neben der Komplettierung unseres zertifizierten Traumazentrums seither auch die Behandlung degenerativer  Erkrankungen der gesamten Wirbelsäule ab, wie etwa Bandscheibenvorfälle.“