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03.09.2021

Brustschmerz-Zentrum (CPU) an der Klinik St. Josef Buchloe

Mit rund 331.000 Toten im Jahr 2019 sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen – vor allem Herzinfarkte – für mehr als ein Drittel der Todesfälle verantwortlich. Dabei könnten viele dieser Patienten bei rechtzeitiger Behandlung gerettet werden. An der Klinik St. Josef Buchloe gibt es nun eine zertifizierte „Chest Pain Unit“ (CPU) - eine Notfallstation für Menschen mit unklaren Brustschmerzen.

Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder unklaren Brustschmerzen sofort in die CPU – Chefarzt Dr. Sascha Chmiel (3.v.l.) und sein Team betreuen die sog. „Chest Pain Unit“ an der Klinik St. Josef Buchloe rund um die Uhr

Die Anzeichen für einen Herzinfarkt sind nicht bei jedem gleich. Nur 30 bis 40 Prozent aller Herzinfarktpatienten haben die typischen Symptome wie Engegefühl und starken Druck im Brustkorb mit ausstrahlenden, sich rasch verschlimmernden Schmerzen im linken Arm. Häufig werden atypische Symptome wie Schmerzen zwischen den Schulterblättern oder im Kiefer falsch gedeutet oder die Betroffenen ordnen ihren Brustschmerz anderen Erkrankungen wie Rückenproblemen, Magenschmerzen oder auch einer Rheumaerkrankung zu. Viele warten zu lange, bis sie den Notarzt rufen - dabei zählt wirklich jede Minute.

Jeder neu auftretende Brustschmerz, der länger als 5 Minuten anhält, kann Hinweis auf einen Herzinfarkt sein. Bei Verdacht ist es deshalb lebenswichtig, sich möglichst umgehend in ärztliche Behandlung zu begeben. Um unklare Brustschmerzen richtig einzuordnen, Patienten mit Herzinfarkt schnellstmöglich zu identifizieren und einer lebensrettenden Behandlung zuzuführen gibt es seit Juli 2021 in der Klinik St. Josef Buchloe die Chest Pain Unit, eine zertifizierte Notfallstation für Menschen mit solch unklaren Brustbeschwerden. Das Besondere: „Man braucht keinen Überweisungsschein vom Hausarzt. Um keine wertvolle Zeit zu verlieren, ist eine Selbsteinweisung rund um die Uhr bei uns möglich“, klärt Dr. Sascha Chmiel, Chefarzt der Kardiologie an der Klinik St. Josef Buchloe, auf. Im Krankenhaus angekommen, erhalte der Patient innerhalb kürzester Zeit EKG und Herzultraschall sowie eine Blutuntersuchung. Ziel sei es, in standardisierten diagnostischen Abläufen mit minimalster zeitlicher Verzögerung zu überprüfen, ob eine Herzerkrankung ursächlich für die Brustschmerzen ist, um die Patienten einer schnellen und adäquaten Behandlung zuzuführen.

Um die hohe Behandlungsqualität in der Chest Pain Unit der Klinik St. Josef Buchloe bestätigen zu lassen, hat sich die CPU einer externen Qualitätsprüfung durch strenge Gutachter der „Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.“ (DGK) gestellt. Die Prüfung wurde erfolgreich bestanden und das offizielle Zertifikat im Juli überreicht: „Diese Zertifizierung steht für höchste Qualitätsstandards in der Infarktversorgung und in der Versorgung von Patienten mit akuten Brustschmerzen“, freut sich Klinikleiter Ralf Kratel. Gerade im nördlichen Ostallgäu bzw. den angrenzenden Landkreisen Augsburg und Landsberg ist der kardiologische Schwerpunkt der Klinik St. Josef Buchloe ein wichtiger Baustein in der bestmöglichen Versorgung der Bevölkerung.

In ganz Deutschland hat die DGK 326 von ca. 2.000 Kliniken zertifiziert. Mit Buchloe haben nun alle drei Standorte (Buchloe, Füssen, Kaufbeuren) der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren eine zertifizierte Chest Pain Unit. „Wir sind sehr froh, dass immer mehr Patienten von unseren Brustschmerzeinheiten Kenntnis haben und bei entsprechenden Beschwerden richtig reagieren. Auch bei schwächeren Symptomen sollte man nicht lange abwarten, sondern sofort den Notarzt rufen oder in die Klinik kommen“,  betont Chefarzt Chmiel mit Nachdruck, „Lieber einmal zu viel anrufen als einmal zu wenig.“