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15.10.2020

Förderpreis für grenzüberschreitendes Herzinfarktprojekt

Dr. Martin Hinterseer, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Klinik Füssen, erhält für 2020 den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis der Stiftung der Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte e.V. (ALKK), für die Etablierung des ersten grenzüberschreitenden, deutsch-österreichischen Herzinfarktnetzwerkes „Königswinkel-Außerfern“ mit dem „Herzzentrum Füssen-Außerfern“.

Dr. Theo Waigel, Schirmherr des Herzinfarktnetzwerk Königswinkel-Außerfern & Dr. Martin Hinterseer, Ärztlicher Direktor der Klinik Füssen

 

Die Auszeichnung, die generell für Arbeiten oder Vorhaben der Versorgungsforschung vergeben wird, fand in diesem Jahr online während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie am 14. Oktober statt. Bei dem ausgezeichneten Projekt wird insbesondere die modellhaft gelebte, grenzüberschreitende Kooperation zwischen dem Herzzentrum Füssen und dem österreichischen Außerfern gewürdigt, die zu einer mustergültigen Versorgung von Herzinfarktpatienten geführt hat.

„Staatsgrenzen waren früher ein Hindernis in der Versorgung von Notfallpatienten. Mit unserem Modelprojekt konnten wir mit Unterstützung der Kostenträger in Deutschland und Österreich eine grenzüberschreitende, heimatnahe und hochqualitative Versorgung von Herzinfarktpatienten etablieren, ein bislang einmaliges Model deutschlandweit“, so Hinterseer.

„Zeit ist Muskel“ und damit Lebenszeit, auf diesen einfachen Nenner lässt sich das Ziel in der Herzinfarktversorgung bringen. Netzwerke helfen, wie Studien belegen, dieses Ziel zu erreichen. Ein grenzüberschreitendes Herzinfarktnetzwerk mit eng verwobenen Rettungsdienst-Strukturen in beiden Ländern zu gründen und regelmäßig zu schulen konnte im Herzinfarktnetzwerk „Königswinkel-Außerfern“ vorbildhaft umgesetzt werden.

Rettungsdienst und Notärzte stellen präklinisch die Weichen für eine rasche Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes indem sie Medikamente geben und den Patienten direkt, ohne Umwege, in das Herzkatheterlabor in Füssen bringen. Wir konnten zeigen, dass durch diese Maßnahmen über Staatsgrenzen hinweg die Patienten im Herzinfarktnetzwerk Königswinkel-Außerfern mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt überleben als im Bundesdurchschnitt.“, so Chefarzt Dr. Hinterseer. Um der Bevölkerung im ländlichen Raum, sowie den vielen Besuchern im südlichen Ostallgäu und dem Außerfern eine hochqualitative und schnelle Herzinfarktversorgung zu gewährleisten, braucht es riesiges Engagement aller Beteiligten. Die kontinuierliche Qualitätskontrolle, die wissenschaftlichen Analysen des Projektes, die Teilnahme an internationalen Studien, all diese Punkte trugen zum Gewinn des Förderpreises bei.

„Der Förderpreis der ALKK e.V. ist eine hohe Auszeichnung für mein Team und mich, besonders da er von Fachkollegen vergeben wird, die die Herausforderungen und Realisierung eines solchen, bislang einmaligen, Projektes mit seinen vielen bürokratischen Hindernissen würdigen.“ Erzählt der Chefarzt. „Mein Dank gilt auch allen „Gründervätern“ dieses 2012 gestarteten Projektes. Maßgeblich zur Umsetzung der Idee haben beigetragen: die Verwaltungsratsvorsitzenden des Kommunalunternehmens, damals insbesondere Herr Oberbürgermeister Stefan Bosse, die damaligen Vorstände aus Füssen und dem BKH Reutte, hier vor allem Herr Dr. Dietmar Baron und mein Mitstreiter der Ärztliche Direktor Dr. Eugen Ladner.“

Unter der Schirmherrschaft von Herrn Dr. Theo Waigel, Minister A.D., und Herrn Franz Fischler, ehem. EU Kommissar, hat sich das Projekt in den letzten Jahren in allen Gesellschaftsbereichen etabliert und viele Menschen aus der Region und Besucher aus der ganzen Welt verdanken dem Projekt ihr Leben.