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05.02.2020

Mehr als ein Krankenhaus: „Der Mantel unserer Gebete umhüllt alle, die bei uns sind“

Betritt man das Buchloer Krankenhaus, fällt sie einem gleich ins Auge – die Marienfigur im Foyer aus dem 17. Jahrhundert, eine mater dolorosa (lat. für schmerzensreiche Mutter). Obgleich die Klinik St. Josef seit 2002 Teil der kommunalen Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren ist, wird schon am Eingang deutlich: Hier weht ein besonderer, religiöser Geist.

Bild: Die Ordensschwestern der Klinik St. Josef Buchloe

 

„Die Klinik ist unser Zuhause, unsere kleine Gemeinschaft von zehn Ordensschwestern wohnt hier im dritten Stock“, erzählt Sr. Irmgard, ausgebildete Anästhesie- und OP-Schwester und seit 2011 Konventoberin der Dillinger Franziskanerinnen. Die Ordensfrauen sind seit über 60 Jahren in der Krankenpflege und Seelsorge aktiv, bis in die späten 90er Jahre waren sie Träger des Krankenhauses. Bis heute hat sich ein reges Gottesdienstleben erhalten: Abends um 18.00 Uhr und sonntags um 8.00 Uhr wird Heilige Messe in der Klinikkapelle gefeiert, zu der auch viele Buchloer Bürger von außen kommen. Hinzu kommt das gemeinsame Gebet, zu dem sich die Schwestern dreimal täglich in der separaten Schwesternkapelle versammeln. „Das ist unsere wichtigste Aufgabe. Alle Menschen, die hier sind, schließen wir in unser Gebet ein: Natürlich unsere Kranken und ihre Angehörigen. Aber eben auch die Ärzteschaft, das Pflegepersonal, die Verwaltungsmitarbeiter, die Reinigungskräfte – alle, die gemeinsam für die Klinik St. Josef einstehen,“ erläutert die Oberin.

Als besondere Herzlichkeit und spürbare Wertschätzung im Umgang miteinander beschreiben Mitarbeiter und Patienten das Klima in der Klinik. „Es geht hier um mehr als nur kompetente Medizin und Pflege“, sagt Klinikleiter Ralf Kratel, gebürtiger Buchloer und dem Haus seit seiner Krankenpflegeausbildung verbunden. „Die Präsenz der Dillinger Franziskanerinnen und ihr Wirken im Verborgenen schaffen eine Atmosphäre des Trostes und der Geborgenheit – für alle, die sich hier aufhalten. Wir sind christlich geprägt, aber selbstverständlich empfangen wir Menschen jeglichen Glaubens, oder eben auch Nicht-Glaubens, mit offenen Armen.“ Eine der Schwestern, Sr. Magdalena, besucht etwa regelmäßig alle Krankenzimmer, bietet Gespräche an, hört zu und vermittelt geistlichen Beistand oder Sakramente wie etwa die Krankensalbung.

Für Gespräche, Spaziergänge oder auch kleinere Besorgungen stehen darüber hinaus auch die Ehrenamtlichen des so genannten Grünen Dienstes parat. „Bei Patienten und Mitarbeitern kommt diese Unterstützung sehr gut an,“ sagt Kratel, der die engagierte Gruppe aus etwa zehn Freiwilligen koordiniert. „Menschliche Zuwendung ist elementar wichtig für den Heilungsprozess.“ Und wenn auf eine Heilung aufgrund der Schwere der Erkrankung einmal nicht mehr zu hoffen ist, helfen die Franziskanerinnen beim Tragen. „Der Mantel unserer Gebete umhüllt alle, die bei uns sind“, davon ist Sr. Irmgard überzeugt.