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29.02.2020

„Die Entwicklung in der onkologischen Therapie ist rasant – das gibt Hoffnung!“

Seit über 20 Jahren ist der Onkologe Dr. Michael Kühl in Kaufbeuren tätig. Angefangen hat er 1997 mit zwei ambulanten Patienten – heute werden in der am Klinikum Kaufbeuren angesiedelten Praxis pro Quartal um die 400 an Krebs Erkrankte medikamentös behandelt. Die enge Anbindung an das Krankenhaus gibt ein hohes Maß an Behandlungssicherheit und ermöglicht außerdem die engmaschige Betreuung stationärer Krebspatienten.

Bild: Dr. Michael Kühl, Oberarzt, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie

 

„Wenn ich die letzten Jahrzehnte in der Krebstherapie Revue passieren lasse, sehe ich eine geradezu rasante Entwicklung,“ sagt der Mediziner begeistert. „Am Beispiel Chemotherapie lässt sich das gut illustrieren: In den frühen Achtzigern wurden solche Infusionen grundsätzlich stationär verabreicht, die Patienten mussten schlimme Nebenwirkungen ertragen – zum Beispiel extreme Übelkeit. Heute können wir die meisten Chemos ambulant geben und haben die Nebenwirkungen gut im Griff: Übelkeit etwa ist kaum ein Thema mehr.“ Als Chemotherapie wird die medikamentöse Form der Krebsbehandlung bezeichnet. Sie hemmt die Teilung und Vermehrung der Tumorzellen und soll so deren Wachstum stoppen oder zumindest bremsen. „Natürlich ist so eine Therapie auch heute kein Spaziergang, aber bei Verträglichkeit und Wirksamkeit hat sich sehr viel getan,“ ergänzt Kühl.

In Kaufbeuren können, soweit medizinisch sinnvoll, alle gängigen Krebsarten medikamentös behandelt werden – darunter Brust- und Prostatakarzinome, Lymphome oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die räumliche Nähe und enge Zusammenarbeit zwischen ambulanter Praxis und Krankenhaus bedeute dabei für die Patienten ein Plus an Sicherheit, so der erfahrene Arzt: „Im Fall unvorhergesehener Arzneimittelreaktionen haben wir z.B. ohne Verzögerung Zugriff auf die Intensiv- oder Notfallversorgung des Klinikums. Auch stationäre Chemos können wir anbieten – wenn etwa ein Patient aufgrund seines Zustandes besser rund um die Uhr beobachtet werden sollte. Das ist schon eine sehr komfortable Situation.“

Der Onkologe ist als Kooperationspartner Teil des Kaufbeurer Darmkrebs- und Brustzentrums – beides von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Einrichtungen am Klinikum. „In der wöchentlichen Tumorkonferenz sitzen alle beteiligten Disziplinen zusammen und besprechen aktuelle Fälle,“ erläutert er. Dazu gehören neben den Onkologen weitere Fachärzte wie etwa Chirurgen, Gynäkologen oder Gastroenterologen, aber auch Strahlen- und Schmerztherapeuten, Radiologen und Pathologen. Auch Vertreter der onkologischen Fachpflege sind dabei, dazu Psychoonkologen, Physiotherapeuten und Spezialisten aus der Hilfsmittelversorgung. Die Experten schauen gemeinsam auf die Befunde und erarbeiten Therapieempfehlungen. Der Mediziner fasst zusammen: „Wenn die Forschung in diesem Tempo weitermacht und immer neue Ansätze im Kampf gegen den Krebs findet und verfeinert, werden wir in Zukunft noch viel mehr Menschen helfen können.“ Michael Kühl wird die spannende Entwicklung sicher aktiv weiterverfolgen, auch wenn er Ende des Jahres in Rente geht. „Ein sehr guter Kollege ist als Nachfolger bereits gefunden, und er wird sich der Öffentlichkeit demnächst vorstellen,“ verrät er.