Mit Hilfe des Fördervereins, der seit Jahren die Klinik unterstützt, konnte ein neues Spiroergometriegerät finanziert werden. Die Vorsitzende Gerda Bechteler konnte es bei einer Probeuntersuchung mit der Lungenfachärztin Juliane Herpich (r.) testen.
Langzeitfolgen einer Covid-19 Erkrankung, Long Covid oder auch Post-Covid-Syndrom, beeinträchtigen nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit. Dies hat eine Reduktion der Lebensqualität zur Folge, bisweilen ist der private oder berufliche Alltag nicht mehr zu bewerkstelligen.
„Die Spiroergometrie ist eine wunderbare Untersuchungsmethode, um die Gründe für eine reduzierte Belastbarkeit oder Atemnot aufzuspüren“, betont Dr. Martin Hinterseer. Häufig sei es nicht einfach herauszufinden, ob das Herz, die Lunge oder der Muskel-Skelett-Apparat die Probleme verursacht, so der Chefarzt für Kardiologie an der Klinik Füssen weiter. „Durch unser neues Spiroergometer können wir jedoch genau feststellen, wie körperlich leistungsfähig ein Mensch ist und welches Organsystem erkrankt ist.“ Letztlich ist es laut Hinterseer durch dieses Diagnosetool nicht nur möglich, Erkrankungen oder Therapieerfolge zu diagnostizieren und zu überwachen, sondern auch eine Methode, um die Leistungsfähigkeit von Sportlern besser einschätzen zu können.
Auch genauere Erfassung der Leistungsfähigkeit von Sportlern möglich
Bei der Spiroergometrie werden mithilfe einer fahrradergometrischen Belastung die Herzkreislaufparameter Puls und Blutdruck aufgezeichnet – sowie ein kontinuierlich abgeleitetes EKG in Ruhe und unter körperlicher Anstrengung. Zusätzlich können Atemvolumina über eine Atemmaske, die Mund und Nase bedeckt, bestimmt werden. Ein Gasanalysator misst zudem den Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt in der ausgeatmeten Luft.
Gerade die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion können durch das neue Gerät nun genauer objektiviert werden, erklärt Oberärztin Juliane Herpich: „Wir sind sehr glücklich. Diese Anschaffung bedeutet einen wichtigen Baustein in der optimierten kardiologischen und pneumologischen Versorgung der Patienten im südlichen Ostallgäu“, so die Leiterin des Schwerpunktes Pneumologie an der Klinik Füssen. Nur durch eine genaue Diagnose der körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen könne auch die Betreuung optimiert werden. „Letztlich müssen wir Covid-19 als eine Multiorgankrankheit betrachten“, betont die Lungenfachärztin. „Es können dauerhafte oder anhaltende Beschwerden in unterschiedlichen Organen zu finden sein – wobei häufig Herz und Lunge betroffen sind.“ Erschöpfung, Müdigkeit, Husten, Kurzatmigkeit sowie Atemnot unter Belastung seien die Folgen.
„Wir freuen uns, dass wir an dieser entscheidenden Stelle helfen können“, freut sich Gerda Bechteler über das neue Gerät. Wie es funktioniert, konnte die Vorsitzende des Fördervereins bei einer Probeuntersuchung persönlich erfahren.
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